UFT 1: Ernst Woller Erster Präsident Wiener Landtag
Ernst Woller diskutiert in "Urban Future Talk" Wiens urbanen Herausforderungen und Erfolge. Trotz Wachstums bleibt die Lebensqualität erhalten. Wien strebt bis 2040 Klimaneutralität an und fördert Kultur und Sport für alle Bürger.
17.11.2022 26 min
Zusammenfassung & Show Notes
Willkommen zu Urban Future Talks, dem Podcast des Urban Forum – Egon Matzner-Institut für Stadtforschung. Bernhard Müller oder andere Vertreter:innen des Urban Forum sprechen hier regelmäßig mit Expert:innen, Aktivist:innen und Gestalter:innen unserer Städte über aktuelle Themen wie soziale Gerechtigkeit, Mobilität, Baukultur, Urbanisierung, Klimapolitik und demokratische Teilhabe.
Freu dich auf spannende Diskussionen, kritische Perspektiven und wertvolle Impulse für eine lebenswerte urbane Zukunft. Ein Podcast für alle, die Stadt nicht nur erleben, sondern aktiv mitgestalten wollen.
In der ersten Ausgabe von "Urban Future Talk", einer Kooperation zwischen der Wiener Bildungsakademie (WBA) und dem Urban Forum, wurde der Präsident des Wiener Landtags, Ernst Woller, als prominenter Gast eingeladen. In einem ausführlichen Gespräch wurde er zu verschiedenen Aspekten des urbanen Lebens in Wien und den Herausforderungen, vor denen die Stadt steht, befragt. Die Moderation hob hervor, dass Wien immer wieder in Rankings die lebenswerteste und grünste Stadt der Welt ist. Dies wirft die Frage auf, wie es der Stadt gelingt, sich in einem globalen Wettbewerb durchzusetzen. Ernst Woller erklärte, dass die Bewältigung städtischer Herausforderungen besonders relevant ist, da inzwischen die meisten Menschen in städtischen Gebieten leben. Er betonte, dass Wien in den letzten zwei Jahrzehnten um 400.000 Menschen gewachsen ist, was eine signifikante Zunahme darstellt. Trotz dieses Wachstums ist die Stadt nicht nur lebenswerter geworden, sondern hat auch die Herausforderungen der Verdichtung in den Griff bekommen und konnte die Fläche der Grünräume von 50 auf 53 Prozent erhöhen. Diese Entwicklung wurde als ein zentraler Aspekt für den wiederholten Titel der lebenswertesten Stadt hervorgehoben. Woller wies darauf hin, dass es wichtig ist, trotz der vielen Erfolge neue Ziele zu setzen und sich nicht mit Auszeichnungen zufriedenzugeben. Er zog den Vergleich zu einer Fußballmannschaft, die beständig den Titel halten möchte. Wien besitzt eine starke öffentliche Infrastruktur, die es der Stadt ermöglicht, auch in Krisenzeiten, wie während der Pandemie, soziale Maßnahmen zu ergreifen und diese effektiv umzusetzen. Während der Diskussion wurden die Herausforderungen der Klimakrise, der steigenden Lebenskosten und geopolitischen Konflikte in Europa angesprochen. Wien hat sich als Ziel gesetzt, bis 2040 klimaneutral zu werden, was durch ein umfassendes Klimaschutzprogramm unterstützt wird. Ein weiterer zentraler Punkt war die internationale Rolle Wiens, insbesondere als Sitz der Vereinten Nationen und als bedeutende Kongressstätte. Die Stadt hat den Ehrgeiz, ihre internationale Präsenz zu erneuern, nachdem die Pandemie viele persönliche Kontakte erschwert hat. Woller berichtete zudem von einem bedeutenden Ereignis: Wien wurde mit dem Lee Kuan Yew-Preis für exzellente Stadtentwicklung ausgezeichnet, was die Vorreiterrolle der Stadt im Bereich Smart City und Umweltpolitik verdeutlicht. Ein besonderes Augenmerk wurde auf die sportlichen Aktivitäten in Wien gelegt. Woller hob hervor, dass die Stadt nicht nur über große Sportanlagen, sondern auch über viele kleine Vereine verfügt, die von der Stadt unterstützt werden. Besonders betonte er die Bedeutung der Prater Hauptallee als Laufstrecke und als UNESCO-Welterbe des Sports, was die Sportkultur in Wien unterstreicht. Zum Abschluss kam die Diskussion auch auf die Kultur- und Bildungspolitik zu sprechen. Woller, der langjährige Vorsitzende des Kulturausschusses, erläuterte die Bedeutung der Kultur in allen Stadtbezirken, unabhängig von sozialen Status und Einkommen. Mit Projekten wie dem Wiener Kultursommer, der Open-Air-Veranstaltungen für alle Bürger anbietet, wird der Zugang zur Kunst gefördert. Woller unterstrich die Wichtigkeit, Kunst im öffentlichen Raum zu integrieren, wodurch Wien zu einem lebendigen Ort der kulturellen Entfaltung wird. Insgesamt ergab das Gespräch ein vielschichtiges Bild von Wien als einer dynamischen Stadt, die sich kontinuierlich weiterentwickelt, während sie sich gleichzeitig den Herausforderungen der Zukunft stellt. Die Kombination aus ökologischem Bewusstsein, sozialer Verantwortung und kultureller Vielfalt, gepaart mit innovativen Ansätzen in der Stadtentwicklung, zeichnet Wien als Modellstadt für urbane Räume weltweit aus.
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